Welche Form des BDSM ist denn “Kajira”?

Ihr habt, so kann ich es mir vorstellen ein Fragezeichen sicherlich auf
dem Kopf. Ich muss gestehen, als ich das erste Mal von Kajira gehört
habe wusste ich damit auch nichts anzufangen. Aber in der letzter Zeit
lese ich vermehrt über Kajira und Gor. Ebenso werden die Stimmen
immer lauter was diesen Lebensstiel innerhalb der BDM-Welt betrifft.
Lange musste ich suchen bis ich ein Paar gefunden habe das diesen
Lebensstiel lebt und auch pflegt. Denn es ist die immer noch die
Ausnahme. Daher bin ich um so glücklicher euch ein Paar vorzustellen,
dass euch sicher dazu mehr erzählen kann.
Vor allem welche Art BDSM das denn nu ist.

Einen Link zu der ein oder anderen Information abseits ist hier anbei.
Nun möchte ich euch aber nicht länger auf die Folter spannend.
Hier das Interview.

Ihr beide seid ja in einer BDSM-Art beheimatet, die vielen nicht so
geläufig ist. Nach dem Vorbild aus der Buchreihe Gor von John Norman.
Was können unsere Leser/in sich den darunter vorstellen und vor allem
was ist hier anderes als im herkömmlichen BDSM?
Restraint:     
Auf Gor herrscht eine Gesellschaft, die man grob mit der Antike vergleichen
kann. 
Dabei ist Sklaverei ein fester Bestandteil dieser Gesellschaft, sie hat
aber auch einen klaren Ehrenkodex.

Wenn man im BDSM, wie in unserem Fall, den D/s-Teil als stärkste Triebkraft
versteht, ist diese Philosophie 
sehr reizvoll. Wenn eine submissive Person,
die wirklich die Unterwerfung tief in sich fühlt, wird es genießen, 
nicht nur
zeitweilig, sondern durchgängig unter Kontrolle zu sein.

Ein wirklich dominanter Mensch wird gern die Kontrolle auch durchgängig
übernehmen. Ich bin zusätzlich 
auch ein sehr fürsorglicher Mensch und
daher bereit die Verantwortung für einen Menschen vollständig zu

übernehmen, das mit dem Eigentumsrecht einhergeht.

Dies alles erfordert von allen Beteiligten an dieser Lebensart Kraft und Sicherheit.

Kajira Kara:  
Die goreanische Sklavin (Kajira) gelten bei aller Verwundbarkeit, Wehrlosigkeit
und trotz der entwürdigenden Lage, in welche diese Gesellschaft sie gebracht
hat, als glücklichste Frauen überhaupt…

Eine Kajira möchte unbedingt attraktiv auf ihren Herrn wirken und ist darüber
hinaus sogar dazu angehalten, auch anderen Männern so anziehend wie möglich
zu erscheinen. Sie will von sich aus besonders schön und begehrenswert sein.
Sie sehnt sich danach, in die Obhut eines Mannes zu geraten, über dem sie ihr
nie
versiegendes Füllhorn der Liebe ausschütten kann. Obschon die Sklavin ganz
sicher einer besonders faszinierenden
Gattung angehört, bleibt sie am Ende ein
Tier – genauer gesagt ein Nutztier und Lustspender. In Ausübung beider

Funktionen mag man sie einpferchen, in einen Käfig sperren und sie an die
Leine oder Kette legen. Man schirrt
und bindet sie an, Kerkert sie mit anderen
zusammen ein, verschnürt und kontrolliert sie, hält sie zur Arbeit an,
zum
Liebesdienst und, und, und … Immerzu wird sie ein Tier bleiben, ein liebliches
mit Verlaub, aber eben nicht
mehr oder weniger – und ihr Herr darf völlig frei
über sie verfügen.

Da sie keine Rechte besitzt, ist sie ebenfalls ohne Ansprüche. Ihrem Herrn
gebührt andererseits die Vollmacht,
sie als Eigentum zu horten. Das Gesetz
Gors ist auf seiner Seite, nicht ihrer. Als Tier kann sie keinerlei Forderungen

geltend machen.

Man gewinnt also nichts dabei, wenn man sie befreit, wohl aber eine Menge,
solange sie geknechtet bleibt – beispielsweise
durch Weiterverkauf, indem
man sich mit ihr vergnügt und dergleichen.

Dass man einer Sklavin nicht die Freiheit schenken soll, gilt auf Gor als
ungeschriebenes Gesetz. Nur Narren, so heißt es,
nehmen ihr das Joch ab.

Wie seit ihr beide zu dieser ungewöhnlichen BDSM-Neigung gekommen?
Restraint:     
Ich habe nach der Lektüre dieser Romane die grundsätzlich dahinter liegende
Philosophie als sehr ansprechend empfunden 
und einen eigenen, darauf
basierenden, Lebensstil entwickelt. Wer sich auf mich einlässt, wird damit
vertraut gemacht.
Dann steht eine Entscheidung an.?

Kajira Kara:  
Ich bin es durch den Herrn… ich habe Bücher gelesen und sagte nach den
ersten Seiten: 
„Hey die haben ein Buch über mich geschrieben.“
Da wusste ich, dass ist mein Lebensweg.

Was hat den eine Kajira für Aufgaben bzw. wie wird sie von dir bestraft?
Restraint:     
Die Aufgaben einer Sklavin richten sich ganz nach den Wünschen des Herrn.
Dazu gehören neben den allgemeinen 
Tätigkeiten des normalen Lebens
natürlich alle Bedürfnisse des Herrn und ggf. seines Haushaltes.

Manchmal ist es sicher nötig dem Wunsch des Herrn durch eine Bestrafung
bei Zuwiderhandlung Nachdruck zu verleihen. 
Weder auf Gor noch in meinem
Charakter ist Platz für Sadismus. Daher sind Bestrafungen ihrgenwie nur
‚Mittel zur Erziehung‘. 
In den meisten Fällen ist eine Solche bei uns nicht
mal nötig. Meine Enttäuschung über ihr Fehlverhalten führt meist 
allein schon
zu einem schweren Schuldgefühl bei der Sklavin. Das ist wohl am Ende die
schlimmste Bestrafung.

Kajira Kara:  
Ich tue Alles, was der Herr sich wünscht. Das Wichtigste, was eine Kajira
verstehen muss, ist, dass ihre Hauptaufgabe
der absolute Gehorsam ist.

Würdet Ihr sagen diese Art BDSM ist die höchste Form des BDSM ist?
Restraint:     
Ich denke, jeder muss seinen Lebensstil finden. Dabei sehe ich keine Möglichkeit
eine Rangfolge dieser Lebensstile 
festzulegen. Es steht meiner Meinung nach
niemanden zu, den Lebensstil eines anderen zu beurteilen.

Und das beanspruche ich auch für mich.

Kajira Kara:  
Ich denke nicht in Schubladen. Es kommt der Sklavenhaltung von früher sehr
nahe, da Kajirae keine Rechte haben 
und sie nur geringfügig über Tieren stehen

Kann man sich das so vorstellen, dass ihr das 24/7 lebt oder nur
in einer Session oder ab und an?
Restraint:     
Wir haben keine Sessions. Wir leben diesen Lebensstil immer und nicht als Spiel.
Wir nehmen die Definition als Herr und Eigentum sehr ernst.

In der BDSM-Szene ist es noch nicht wirklich weit verbreitet.
Daher, wie lernt man neue Leute kennen mit ähnlicher oder
genau dieser Neigung?
Restraint:     
Durch Austausch über alle möglichen Kanäle. Dazu gehören Facebook,
Chat’s, Communitys, digitale und analoge 
Stammtische und Treffen in
Locations. Dazu zählt natürlich auch meine Villa Herzblut.

Dabei sehe ich durchaus persönliche Kontakte als den besseren und
wichtigeren Weg an. 
Das Netz enthält viele angebliche Experten und Fakes.

Viele meiner Leser/in sind Anfänger die diesen Blog lesen.
Wäre diese Form des BDSM für Anfänger geeignet?
Restraint:     
Sicher, wie alles was einem Spaß macht und der eigenen Neigung entspricht.
Man sollte es kennenlernen und dann seinen eigenen Weg finden.

Kajira Kara:  
Ja klar, einfach sich führen lassen, bedingungslos gehorchen und dienen.
Sklavinnen lernen zu dienen. Bedingungslos bis zum Tod (was niemand will)
aber so ist es. 
Wer nicht dienen möchte, sollte es mit was anderem versuchen.
Dienen ist primär nicht in sexueller Hinsicht und auch nicht frech sein.

 

 

Was müsste ein Dom oder angehende Kajira beachten, gibt es da
bestimmte Regeln, Pflichten, Kleidung die man tragen muss?
Restraint:     
Zu Anfang ist erstmal die Dynamik zwischen den Menschen wichtig.
Alles andere ergibt sich von selbst, 
indem man seinen gemeinsamen
Vorlieben herausfindet und diesen folgt.

Ich sehe Schubladen nicht als so wichtig an. Alles Romane, Geschichten,
Fantasien mögen eine Bereicherung
und Anregung sein aber letztlich muss
man seinen Weg suchen und gehen. Das tuen wir auch.

Gor ist dabei nur eine Unterstützung.

Kajira Kara:  
Ihr ganzes Leben ist Sexualität, Verletzlichkeit und die Liebe.

Eine Kajira darf in der Regel keinen Besitz haben und verfügt nicht einmal
mehr über ihren Namen.
Ihr Herr kann ihr jederzeit einen neuen Namen geben.

Die Kleidung einer Kajira, falls überhaupt, wird immer von ihrem Herrn bestimmt.
Ein einfacher, knielanger Poncho, 
der Kamisk ist üblich. Vergnügungssklavinnen
tragen oft durchsichtige Seidenkleider.
Eine Kajira trägt die Haare offen. Offene
Haare sind auf Gor seit jeher ein Zeichen für den Sklavenstand.

Jede Kajira trägt einen Halsreif, den Kragen, anhand dessen normalerweise ihr
Besitzer erkennbar ist. 
Der Kragen kann aus Metall oder Leder gefertigt sein,
manchmal genügt auch ein Stück Seil. 
Auf einen Eisenkragen ist üblicherweise
der Name des Besitzers eingraviert.

Eine Kajira kann mit einem Brandzeichen gekennzeichnet werden, meist auf dem
Oberschenkel. 
Das Brandzeichen ist häufig entweder eine Blume, die Dina oder
ein stilisiertes K.

Einige Kajirae tragen Ohrringe. Durchstochene Ohrläppchen sind ein sichtbares
Zeichen einer Kajira auf 
Gor und besonderes Zeichen der Erniedrigung. Freie
Frauen lassen sich niemals die Ohrläppchen durchstechen.
Für eine Frau ist es
besonders schlimm, wenn ihr die Ohren durchstochen werden, da sie nie wieder
einen Mann
finden werden, der sie zu seiner Gefährtin nimmt.

Eine Kajira muss alle möglichen und unmöglichen Sachen lernen. Die Ausbildung
beginnt in der Regel mit einfachen 
Übungen und der korrekten Haltung. Dann folgt
die Unterweisung im richtigen Stehen, Gehen, Knien, Vorbeugen, 
Essen und Trinken.
Und natürlich lernt jede Kajira zahlreiche Tänze.
Mit einem Fingerschnipsen
signalisiert der Herr seiner Kajira, dass sie vor ihm niederknien soll.

Es gibt viele verschiedene Arten von Sklaven: Bademädchen, Lagersklaven, Münzmädchen,
Schuldnersklaven, Exoten, 
Haussklaven, Gasthaussklaven, Ködermädchen, Passionssklaven,
Lustsklaven, Staatssklaven, Tavernenmädchen, 
Turmsklaven, Arbeitssklaven und viele mehr,
80% von diesen Sklaven müssen ihren Herren im Rahmen ihrer
Pflichten sexuell gefallen.

Der Herr entscheidet sich, für was er die jeweilige Sklavin möchte und prägt
sie so. Ich knie immer zum Essen servieren
oder wenn ich den Herrn wegen
einer Frage bei seiner Arbeit unterbreche und warte, bis er mir gestattet zu
sprechen.
Eine Kajira schläft immer zu den Füßen ihres Herrn und benutzt
zum Essen  kein ‘Werkzeug’ und sitzt nicht auf Möbeln,
sondern auf dem Boden.

Schwindel und Diebstahl sind geistlose kleinmütige Sünden, die zu begehen
nichts rechtfertigt. Ein Verhalten in diesem 
Sinne ist nicht sonderlich intelligent,
sondern vielmehr einer Kajira unwürdig und schlicht dämlich.

Da ich immer öfter höre, dass es diese Form gibt, aber es wenige
Praktizieren seid ihr ja noch die Exoten,
glaubt ihr der Trend geht
in diese Richtung so sein BDSM auszuleben?
Restraint:     
Viele haben eine Neigung in sich, manche auch nur den Wunsch‚
mal was auszuprobieren‘. 
Nur wenige legen dafür heute noch eine
grundsätzliche Philosophie zugrunde.

In früheren Jahren gab es mal die ‚Geschichte der O‘, d’Sade, die ‚
Herren der alten Schule‘, bestimmte Herrenrunden 
und eine Art
von Mentoring mit Einführung von Herren in bestimmte Verhaltensweisen.
Man sah sich als eine Art Elite,
weil man sich einerseits geächtet und
andererseits bewundert fühlte und das schweißte zusammen. Das ist
spätestens 
seit ‚Fifty shades of Grey‘ aber wahrscheinlich schon früher,
verloren gegangen.

Kajira Kara:  
Ich vermute auch einige Menschen sind so sehr in den gesellschaftlichen
Normen 
und Zwängen gefangen, um sich darauf einzulassen.

Steht ihr auf Schmerzen, erhalten bzw. austeilen?
Restraint:     
Nein, ich bin kein Sadist und Kara keine Maso.
Es passt auch nicht zu der goreanischen Philosophie.

Kajira Kara:  
Auf Gor ist es so, wenn dein Herr dich aus SEINEM Vergnügen schlägt,
ist er kein goreanischer Herr. 
Kein goreanischer Herr würde seine Kajira
jemals aus dem bloßen Vergnügen schlagen. 
Man versucht nicht, ihre
unbezahlbaren Schätze zu brechen.

Würdest du für deine Herrn alles machen, was er verlangt,
oder gibt es absolute No-Gos auch für eine Kajira?
Restraint:     
Die Kajira ist wirkliches, echtes Eigentum im engen Sinne.
Das können wir im Innenverhältnis auch vollständig durchhalten.
Es gibt also sowas wie Tabu’s nicht.

Das schließ natürlich nicht aus, dass ich als Herr einige Dinge
ausschließe
und gesunder Menschenverstand ist keinesfalls verboten.

Kajira Kara:  
Selbstverständlich tue ich Alles, was er will, wünscht, möchte ohne
darüber nachzudenken.

Wie steht ihr zu den Vorurteilen, die viele gegenüber dieser
Art BDSM haben, und wie würdet Ihr dieses entkräften?
Restraint:     
Gibt es nicht gegen BDSM im Allgemeinen diese Vorurteile?
Aber grundsätzlich habe ich ohnehin das Gefühl, dass Argumente heute
nicht mehr viel zählen. 
Meinungen sind in dieser Zeit meist dogmatisch
und werde bis auf’s Blut verteidigt.

Ich will niemanden missionieren oder überreden. Ich wünsche mir nur die
Toleranz unsere Form
des Lebens zu akzeptieren. Und damit meine ich
auch, dass man zulässt, wenn sich jemand 
freiwillig und wissentlich
unterwirft.

Gibt es die eine lustige, extreme oder gar schönste Session,
von der du Ihr uns berichten mögt?
Restraint:      Wir leben es einfach.

Habt ihr ein Lieblingszitat?
Leben und leben lassen

Vielen lieben Dank ihr beiden das ihr zu einem Interview bereit wart.
Ich wünsche euch alles liebe und gute und das man sich auf der ein oder anderen
Veransttallung sieht…In diesem Sinne