Fängt BDSM schon in der Kindheit an?
Seit einer ganzen Weile zermartere ich mir wegen besagten Fragen den Kopf.

Werden die Weichen für manch einer Neigung bzw. Fetische schon in der
Kindheit gelegt? Inwieweit ist das BDSM, was wir als Erwachsene ausleben,
ein Resultat aus unserer Kindheit?

Ich finde diese Frage ziemlich spannend. Wodurch ich die ganze Zeit am Überlegen bin, ob es da
nicht doch vielleicht in meiner Kindheit ein Schlüsselmoment gab.  Der ein oder andere Therapeut
und Psychologe oder BDSM´ler würde sofort ja sagen.  Vor allem, dass es diese besagte
Schlüsselmomente in der Kindheit wohl gab.

Ein Beispiel: Das Spiel Cowboy und Indianer. Cowboy hat Indianer an Baum gefesselt.
Oder dem Indianer spielendem Part wurde klar gesagt, was dieser zu tun hat im Verlauf des Spiels.
Später, als besagter Indianer dann langsam erwachsen wurde, prägte sich seine devote Neigung
dahin aus, dass dieser auf Bondage und auf Befehle bzw. Ansagen im BDSM steht.
(so muss es nicht passiert sein und ist nur ein Beispiel meinerseits)

Für mich schwer zu greifen, schwer nachzuvollziehen. Das liegt wohl daran, wie ich selber
Aufgewachsen bin und meine Kindheit erlebt habe. Ich bin dadurch das meine Eltern
Alkoholiker waren in verschiedenen Kinderheimen aufgewachsen. Mich begleitete durch
mein Elternhaus viel Gewalt, aber auch im Kinderheim gab es besagte Gewalt. Größere
Kinder haben die kleineren Kinder benutz, um Aggressionen abzubauen, so wie meine Eltern
bzw. der ein oder andere Erzieher oftmals. (Ja damals gab es in manch einem Kinderheim noch die Prügelstrafe)
Bis ich 14 Jahr alt war, habe ich die devote Rolle sicherlich ziemlich gut ausgefüllt, nur dass ich
keine Prügel mehr bekomme. Als ich dann 14 Jahre alt war, habe ich mir das nicht mehr gefallen,
lassen und mit Kampfsport angefangen. Bin ich nun Switcher oder habe ich dahingehend die
Tendenzen und weiß es nicht?

Während ich diesen Artikel grade schreibe, denke ich logischerweise an meine Vergangenheit.
Ich glaube, dass ein Teil meines heutigen Sadismus daher rühren könnte: in meiner Kindheit
war besagter Sadismus allgegenwärtig, wodurch dann andere Gewalt mir gegenüber oder anderen
ausgelebt haben. Daher kann ich wohl heute in meinem BDSM niemanden ohne Grund den Hintern
versohlen. Das Schlagen (ausführen) liegt mir überhaupt nicht, ich liebe eher die Reaktion. Das was
auf den Schlag passiert bzw. passieren könnte, das gute alte Aua. Komisch ist grade für mich das
diese Sichtweise auf meine Kindheit mich vermuten lässt, dass dies doch dort in irgendeiner Weise
ausgeprägt wurde. Bis grade dachte ich das ich diese Dinge wie Sadismus oder die Tatsache
dass ich einen Grund brauche, um meine Sub zu bestrafen, im Laufe der Jahre entwickelt habe.
Ich bin grade verwirrt und meine Gedanken drehen sich.

Daher mein persönliches Fazit:
Abschließend kann ich besagte Fragen für mich nicht zu 100% beantworten. Ich denke das es
bestimmte Aspekte sicher gibt in der Kindheit, die unser BDSM als Erwachsener beeinflussen
können. Vor allem, da ich beim Schreiben dieses Artikels grade einen Aspekt von vielen
möglichen Szenarien aufgezeigt habe. Dies sind meine Gedanken und müssen nicht zwingend
richtig oder falsch sein. Ich bin auch kein Therapeut, der dies sicherlich mit manchen
Mechanismen besser erklären könnte. Ich persönlich kann besagte Fragen nicht so einfach
beantworten, das ist alles.

Wer es anderes sieht oder einer anderen Ansicht ist, schreibt es mir doch bitte in die
Kommentare oder lasst mir eine Mail zukommen. service@der-bdsm-blog.de

In diesem Sinne