Schubladendenken

Bezeichnungen im BDSM
Wir Menschen sind schon ein komisches Völkchen.
Die meisten müssen alles und jeden scheiß in eine Schublade packen um
allen Rotz zu bezeichnen oder bezeichnet zu werden. Man ist das anstrengend.
Alleine schon dieses dämliche Gendern bis hin zu in manch einem Profil
das ich in letzter Zeit lesen durfte. Da stecken wir uns ja schon beim Ausfüllen
in eine Schublade. Da lese ich auf dem Profil, dass jemand ein
Poly-Bi-Sexueller-BDSM-Brat-Switscher-Gender neutraler nicht rassistischer
Mensch ist. Watt zum Geier läuft hier nur schief?

Gut, darüber könnte man nun sicher eine Doktorarbeit schreiben.
Dem zugrundeliegend ändert sich auch die Bezeichnung im BDSM,
welche köstlich dumme Schublade wir wieder hier aufmachen.
Indessen heißt jemand, der früher Dominat war, Top. Jemand, der devot ist
Bottom und weil Sub frech ist Brat und jemand der ne Brat händelt Brat Tamer.
Leck mich am Arsch….

Also wenn es danach geht, bin ich laut Bezeichnung eindeutig folgendes:
ein Bi-sexueller-Brat Tamer-Rigger-Top-der Gender neutral sadistisch ist.
Würde das auf ‘ne Visitenkarte gedruckt werden, müsste man diese irgendwann
aufklappen den meines Erachtens fehlt da eindeutig noch 100 weiter Schubladen
in denen ich persönlich entweder zugeordnet werden kann oder bitte
definitiv ausgeschlossen werde. Ich für meinen Teil gehöre doch irgendwie
zum alten Eisen. Für mich gibt es nur Dom, Devot, Sadist oder Maso, Mann oder Frau.
Gut gestehe ein, dass es Bisexuelle und Hetero ebenso gibt wie lesbisch oder schwul.
Punkt. Was einfach, klar und simpel ist und für mich immer war.

Da es heutzutage aber anscheinend gang und gäbe ist sich so in Schubladen zustecken
merke ich alleine dadurch, wie schwer es ist, andere Menschen kennenzulernen.
Denn leider gibt es den Bi-sexuellen-Brat Tamer-Rigger-Top-Gender neutralen
sadistischen Stammtisch nicht.  Ich weiß grade echt nicht, ob ich lachen soll oder
eher froh bin das 2023 bald vorüber ist. Ich könnte weiter hier Philosophieren
und würde ich noch viele Bezeichnungen finden. Ist aber grade echt nicht in
meinem Interesse. Was aber eines meiner Gedanken dadurch immer wieder
ist und sind, dass ich bewusst dieses Schubladendenken oder stecken nicht will.
Vor allem aber auch nicht brauche eine klare und simple Rollenverteilung ohne
Schnickschnack. Alles andere ist in meinen Augen einfach lächerlich geworden.
Liegt aber auch daran, dass mir persönlich das einfach nach und nach zu
blöd und vor allem zu anstrengend geworden ist, um mich erst einmal damit
auseinander zusetzen, ob diese Art von Klassifizierung mich nun voranbringt
oder eher einschränkt. Ich habe mittlerweile gemerkt, es schränkt mich enorm ein,
in meinem handeln, denken und auch tun.

Was nicht heißen soll, dass Ihr/du euch nicht eindeutig bezeichnen könnt als
watt auch immer. Leben und leben lassen, wobei das ja leider nicht möglich ist
Denn jeder sucht ja nach besagter Schublade, um genau dort sein Platz zu finden
und dort zu leben. Ps. Dadurch, dass wir immer mehr uns in diese und weitere
Schubladen stecken wird unser Aktionsradius in dem wir uns bewegen, merklich
kleiner und auch das Umfeld schrumpft mehr und mehr wo die meisten dann
merken man ist auf einmal ganz alleine und nicht nur der Exot, sondern einfach
ein Idiot. Dennoch jedem das Seine und man soll ja bekanntlich dadurch
glücklich werden. Nur ich für meinen Teil habe die Schnauze voll und werde
alle meine Schubladen bis sicherlich wenige wegschmeißen. In diesem Sinne

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  1. Anna

    Komplizierter und Komplexer werden die Schubladen je verschachtelter sie in den Schränken sitzen. Der Blick der meisten Menschen geht oft nur bis zum Tellerrand nicht darüber hinaus. Ich habe eine große Schublade. Schublade Mensch, aber ich selbst bin so vielseitig, dass ich nicht in die meisten Schubladen passe und auch gar nicht passen will. Ich kann mich selbst auch nicht kategorisieren. Brat ist für mich Zicke, zickige Züge habe ich auch manchmal, aber die sind dann echt und nicht nur sexuell. Bin ich jetzt, weil ich auch mal zickig bin ein Bratdings? Wenn ich Frauen erotisch finde, bin ich dann bi/oder biinteressiert, weil ich auch auf Männer stehe? Also muss ich jetzt schauen nach den Gesuchen anderer Menschen und wäge ab ob ich in das Suchschema reinpasse bevor ich frage? Lasse ich mich durch meine Gedanken schon in Schubladen stecken? Dann lieber doch nen Schrank mit Schiebetüren ohne Schubladen, dafür viele neue Erfahrungen und neue Bestückungen im Schrank die das Innenleben bereichern. Ich bin ein Mensch und da jeder Mensch ein Unikat ist, kann ich noch soviele Schubladen öffnen und schließen, perfekt reinpassen, passt mir nicht.

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